Kimme und Korn



Was der Volksmund im Allgemeinen "Kimme und Korn" nennt, bezeichnet der Sportschütze als "Offene Visierung".



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Kimme ( Hintergrund ) und Korn
( Vordergrund ) bei einer Luftpistole 


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Anvisieren mit Kimme und Korn 


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Arten von Kimme und Korn  



Offene Visierungen
( im Volksmund unter der Bezeichnung Kimme und Korn bekannt )
bezeichnet einfache Visierungen an Schusswaffen.
Dioptervisierungen und Zielfernrohre sind nicht als offene Visierungen anzusehen, weil mindestens ein Teil der Visierung in einem Gehäuse sitzt.
Kimme und Korn dienen dazu, eine Schusswaffe so auf ein Ziel zu richten
( zu „zielen" ), dass ein abgegebener Schuss in einer definierten Entfernung das Ziel trifft.
Bei der offenen Visierung geht es darum, durch entsprechende Justage der Visiereinrichtung dafür zu sorgen, dass sich die Flugbahn des Geschosses
( ballistische Kurve, Wurfparabel ) und die Visierlinie ( gerade, gedachte Linie vom Auge des Schützen über die Visiereinrichtung der Waffe zum Haltepunkt im Ziel ) in einer bestimmten, vorgewählten Entfernung schneiden ( so genanntes „direktes Richten" ). Entscheidende Parameter hierfür sind Seitenrichtung und Rohrerhöhung.
Es gibt unterschiedlichste Bauformen der offenen Visierung, die sich vor allem hinsichtlich der Einstellmöglichkeiten unterscheiden. Je vielfältiger diese sind, desto genauer lässt sich die Waffe an unterschiedliche Entfernungen, Geschossarten und -gewichte, Treibladungen usw. anpassen.
Andernfalls ist der Schütze gezwungen, Abweichungen durch „Halten" ( d.h. Verlagerung des Haltepunkts im Ziel ) auszugleichen, was natürlich genaue Kenntnis der Treffpunktlage relativ zum Haltepunkt ( durch Treffer- beobachtung im Einzelfall oder Erfahrungswerte ) voraussetzt.
Die möglichst genaue Justage der offenen Visierung wird umso wichtiger,
je größer die Schussentfernung ( bzw. je stärker die Krümmung der Geschossflugbahn ) ist.
Flache ( man sagt auch : rasante ) Geschossflugbahnen verzeihen eher geringfügige Ungenauigkeiten der Korrektur.

Im Bild ist die Kimme einer Luftpistole zu sehen
( Hintergrund ). Sie besteht aus einer rechteckigen Aussparung in einem Metallplättchen. Das Korn ( im Vordergrund ) ist an der Oberkante abgeflacht und muss nun beim Zielen mit seiner Oberkante eine Linie mit der Oberkante der rechteckigen Aussparung in der Kimme bilden.
Diese Linie muss nun unterhalb des Ringspiegels einer Schießscheibe angesetzt werden ( man spricht hierbei von „aufsitzen lassen" des Ringspiegels ). Dabei soll das Korn gleichzeitig mittig unterhalb der Zehn auf der Schießscheibe ausgerichtet werden.

Durch Höhen- und Seitenverstellmöglichkeit an der Kimme kann das Schussbild der Treffpunktlage angepasst werden. Im Idealfall treffen alle Schüsse anschließend die Zehn.
Soweit die Theorie. Es erfordert jedoch sehr viel Training, dies auch tatsächlich zu erreichen. Die Zehn auf der Luftpistolenscheibe ist immerhin 10 Meter weit weg und hat nur einen Durchmesser von 11,5 Millimeter.



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